Corona: Ostern könnte zur Stunde der Kirche werden!

(David Berger) An Ostern feiern wir den Sieg Jesu über Leiden und Tod. Gerade in jener schweren Stunde scheint die katholische Kirche den Glauben an ihre Kernbotschaft staatlicher Gewalt zu opfern. Scheint, denn im Kölner Dom könnte in der kommenden Nacht auf Ostersonntag, die die heiligste Nacht der Christenheit ist, alles anders kommen…

Spazierengehen – das wussten schon die alten Philosophen – bringt uns auf die ungewöhnlichsten Gedanken und hin zu bisher nicht gedachten Ideen, die Träumen ähneln. Ein solcher Traum überfiel mich heute, als ich zunächst eine Runde durch den Park und dann, gelockt von den sommerlichen Temperaturen, die auch alte Männer leicht zum Übermut verleiten, weiter bis zum Kölner Dom lief – Um mich dort im vorgeschrieben Sicherheitsabstand ein wenig in der Sonne mit dem Blick auf dieses mächtige architektonische Glaubenszeugnis unserer Väter auszuruhen.

Die Mystik der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag

Halb in eine Art sanften Mittagsschlaf fallend, begann ein solcher Traum, von dem ich eben gesprochen habe, sich meiner Gedanken zu bemächtigen. In einem Zeitsprung war ich gedanklich in der kommenden Samstag Nacht an meinem Platz vor dem Kölner Dom angekommen. Um mich herum standen, in dem verpflichtenden Sicherheitsabstand, an den wir uns längst gewöhnt haben, hunderte an Menschen auf den riesigen Plätzen rund um den Kölner Dom bis zum Hauptbahnhof. Still schweigend, einige Frauen- in meiner Phantasie vermutlich inspiriert durch die Bilder von Pariser Gläubigen, die sich in der Nähe der noch rauchenden Kathedrale Notre Dame versammelt hatten –  leise vor sich hin den Rosenkranz betend.

Wer hatte sie hierher gerufen, wer den eigentlich illegalen Auflauf organisiert? Heimliche Verschwörer gegen einen Staat, der derzeit den Bürgern zeigt, wie weit er zu gehen bereit ist. Und ihnen demonstriert, wie leicht sie zu brechen sind? Katholiken als Revolutionäre und Unruhestifter im Namen der Freiheit? Ein Traditionsbruch wäre das in der jüngeren Geschichte des Katholizismus bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein sicher nicht.

Oder eine übernatürliche engelgleiche Kraft, die sie hier geradezu besessen hergeleitet hatte? Ideen, die nur in Träumen jener Menschen erlaubt sind, die um solche Kräfte wissen, ohne esoterischem Unsinn hinterherzulaufen …

Alle Glocken der Kathedrale verkünden: Christus ist auferstanden

Eines aber ist in jenem Augenblick allen klar: Eine unheimliche angespannte Stimmung liegt in der Atmosphäre, der sich keiner entziehen kann und die sich von Minute von Minute bis zu jenem Augenblick steigert, als in der Kathedrale der Kardinal das Ostergloria angestimmt hat und allen Kölnern das gesamte Geläut dieses Domes verkündet, dass die heiligste Nacht des Christentums angebrochen ist.

Jene Nacht, über die der Diakon zuvor im Schein der Osterkerze, die bei unserer Taufe und ersten heiligen Kommunion gebrannt hat und die brennen wird, wenn uns die Kirche das letzte Geleit gibt, gesungen hat:

„Dies ist die Nacht,
die heute auf der ganzen Welt alle, die an Christus glauben,
scheidet von den Lastern der Welt,
dem Dunkel der Sünde entreißt,
ins Reich der Gnade heimführt
und einfügt in die heilige Kirche.“

Die letzte Glocke der Kölner Domtürme ist noch nicht in den Jubel des Geläuts eingefallen, als ein junger Mann mit etwas ängstlicher Stimme zu dem Ruf ausholt: „Christus ist auferstanden, Christus ist wahrhaft auferstanden!“

Das ist der Glaube für den unsere Vorväter Verfolgung und Tod in Kauf nahmen

Der Ruf breitet sich wie eine Woge durch die Reihen der Gläubigen aus. Menschen, die zum ersten mal auf einem offenen Platz ihren Glauben bekennen, weil sie zum ersten mal existentiell angesichts einer der schwersten Krisen, die sie bislang über ihr Privatleben hinaus miterleben, spüren, wie dringend sie diesen Glauben brauchen, wie groß ihre Sehnsucht nach jenen Mysterien des Christentums ist, für die ihre Väter und Vorväter Tod und Verfolgung (im Kulturkampf, dem  Dritten Reich und der DDR-Diktatur) hingenommen haben. Und den sie fast über den immer vollen Regalen ihrer Supermärkte vergessen hätten.

Der Ruf schwillt an, selbst durch die fest verschlossenen Türen des Domportals dringt er – in einer Art Chor mit den Osterglocken und dem Gesang des Glorias – bis ans Ohr des Erzbischofs, der spätestens seitdem der Diakon im Exsultet sang:

„Auch du freue dich, Mutter Kirche,
umkleidet von Licht und herrlichem Glanze!
Töne wider, heilige Halle,
töne von des Volkes mächtigem Jubel.“

…sichtbar unruhig auf seiner Cathedra herumgerutscht war.

Und auch er muss sich nun eingestehen, dass die Stunde geschlagen hat, zu der ihn das Blutrot seines Kardinalspurpurs ruft – erinnert es doch an das Blut, das die vom römischen Staat hingerichteten Märtyrer für das Bekenntnis ihres Glaubens gelassen und so den Samen für die Christianisierung des römischen Reiches und damit auch Kölns ausgestreut haben.

„Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel“

Mit einem ungewohnt angstfreien und entschlossenen Gesicht gibt der Kardinal die Anweisung, die verschlossenen Domtüren für die Gläubigen zu öffnen. Noch während ihr Ruf, der den Sieg Christi über Leiden und Tod feiert, erschallt, betreten sie geordnet die riesige Kathedrale. Auch wenn dies jetzt nur noch wie eine unbedeutende Randerscheinung wirkt: Keiner, der nicht im sicheren Abstand bis spätestens zur Erneuerung des Taufbekenntnisses und der Besprengung mit dem Osterwasser, einen Platz rund um den Altar und die brennende Osterkerze gefunden hat.

Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht:
“Die Nacht ist hell wie der Tag”,
und “wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.”

Der Glanz dieser heiligen Nacht
nimmt den Frevel hinweg,
reinigt von Schuld,
gibt den Sündern die Unschuld,
den Trauernden Freude.
Weit vertreibt sie den Haß,
sie einigt die Herzen
und beugt die Gewalten.

Das ist die Stunde der Kirche, des katholischen Frühlings

Als der Erzbischof den Gläubigen in der Präfation das „Sursum corda!“ (Erhebet die Herzen!) zuruft und ihm die versammelten Gläubigen antworten „Habemus ad Dominum“ (frei übersetzt: „Wir haben sie längst beim Herrn!“), weiß er, wie recht diese treuen Gläubigen haben.

Und in den Geschichtsbüchern wird über den Kardinal stehen:

„In jener Osternacht haben die Schafe den Hirten belehrt. Und er hatte ab diesem Augenblick verstanden, dass in jener schweren Krise der Kairos, die Stunde der Kirche und des christlichen Abendlandes geschlagen hat…“

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Vertane Chance: Zur Kinopremiere des neuen Films über Papst Benedikt XVI.

(David Berger) Gestern hatte ein neuer Film über Papst Benedikt XVI, der unter dem Titel „Verteidiger des Glaubens“ Ende des Monats in die Kinos kommt, in Berlin seine Kimopremiere. Leider schreibt er nur die üblichen Stereotype fort, reduziert das Pontifikat weitgehend auf den Missbrauchsskandal und erweist sich am Ende als einzige vertane Chance.

Eine der vielen Vorpremieren des neuen Films des Regisseurs Christoph Röhl fand gestern in Berlin im Cinema Paris am Kurfürstendamm statt, diesmal die Kinopremiere.

Gezeigt wurde in Berlin erstmals der Film „Verteidiger des Glaubens“, der den Menschen, Kleriker und Papst Josef Ratzinger / Benedikt XVI. den Zuschauern näher bringen will und ab Ende des Monats deutschlandweit in den Kinos läuft.

Laienkatholik Thomas Sternberg begeistert

Als Ehrengast mit geladen war auch der Präsident des umstrittenen Zentralkomitees der Katholiken Sternberg, der in der anschließenden Diskussion in seiner Begeisterung für den Film überhaupt nicht zu bremsen war.

Um es gleich für die ganz Frommen vorwegzunehmen: Der Film ist frei von heftigen Provokationen, scheint wie gemacht für das Ü 60-Publikum des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der den Film finanziell gefördert hat. Erregungsgefahr geht von ihm weder in die eine noch in die andere Richtung aus.

Alte Stereotype gegenüber der traditionellen Catholica fortgeschrieben

Er gibt im Grund genommen nur – freilich mit teilweise sehr interessanten Archivbildern – wieder, was in den deutschen Mainstreammedien seit 2010 über Benedikt XVI. zu lesen war. Und so verwundert es auch nicht, dass hier wie dort fast ausschließlich Menschen zu Wort kommen, die Ratzinger bzw. Papst Benedikt und die Kirche, für die er steht, soft (Wolfgang Beinert) bis hart kritisieren.

Ein Ausnahme macht hier ein Interview mit Msgr. Gänswein, der in dem Film immer mal wieder mit einem klugen Statement auftaucht. Auch dass der Blick auf das ganze Pontifikat vom Missbrauchsskandal geprägt ist, dürfte für die Leser von taz und „Zeit“ kaum verwunderlich sein. Was Röhl nicht zu verübeln ist, da er das Thema offensichtlich – wenn man seine übrigen Filme ansieht – zu seinem Lebensthema gemacht zu haben scheint.

Ist die traditionelle Catholica die Ursache für den Missbrauchsskandal?

Oder um die Botschaft des Filmes kurz zusammenfassen: Papst Benedikt steht für die vor-konziliare Kirche der Ordnung, die aber zugleich unmenschlich war und nur mit der Angst vor der Hölle arbeitete. Anfangs sei er ganz vernünftig gewesen bis er aus lauter Schock über die Studentenunruhen in den 68-er Jahren eine komplette Kehrtwende gemacht habe und zum erzkonservativen Inquisitor und dann später zum tragischen Papst geworden sei. Wenn es eine Sache gibt, die man dem Film nicht vorwerfen kann, dann ist es übergroße Differenziertheit und das Wahrnehmen von Grautönen.

Denn diese vor-konziliare Konzeption von Kirche mit ihrem Bild des ehemaligen Priesters sei die Hauptschuldige für das Verbrechen des Missbrauchs von schutzbefohlenen Kindern und Jugendlichen. An dieser Stelle wird dann noch der Bruder des Papstes und die (kaum sexuelle, aber nicht minder schlimme physische) Gewalt gegen einige Mitglieder der Regensburger Sängerknaben thematisiert. Und gegen Ende mit dem Hinweis auf die Einführung der Homoehe in Irland das Thema des Missbrauchs auch noch mit dem der Homosexualität verknüpft. Sodass am Ende das Bild eines Papstes entsteht, der wider Willen enorme Schuld am Missbrauch tausender Kinde rund Jugendlicher in der katholischen Kirche hat.

Fehlender theologischer Hintergund und kaum Wissen über den Vatikan

Wie falsch das angesichts der rabiaten und enorm mutigen Maßnahmen Papst Benedikts XVI. gegen Pater Marcial Maciel (Legionäre Christi) ist, zu denen sich sein Vorgänger nicht durchringen konnte, wurde nirgends deutlich. Dafür umso deutlicher, wie sehr man mit dem Katholizismus wenig vertraute Menschen triggern kann. Das zeigte die anschließende Diskussion unter den ausgewählten Besuchern der Premiere: Da wurde etwa gefragt, warum in Deutschland Priester, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, grundsätzlich nicht vor ein normales Gericht gestellt werden dürfen. Oder Sternberg wurde dazu aufgefordert, an Ort und Stelle und dann öffentlich vor der katholischen Kirche als „krimineller Vereinigung“ zu warnen.

Aber nicht nur dieses stereotype Bild, das vermutlich auch den öffentlich-rechtlichen Geldgebern des Filmes geschuldet ist, fiel negativ aus. Insgesamt hatte man den Eindruck, dass hier Insiderwissen, besonders theologisch fundiertes, praktisch nicht vorhanden ist: So etwa, wenn die legendäre Fronleichnamsprozession auf der Via Merulana in Rom als Bildmaterial zu dem Mexiko-Besuch von Papst Benedikt XVI. gezeigt wurde. Oder „Modernism“ in der Aussage eines Kirchenkritikers und Dominikaners als „Moderne“ übersetzt wurde.

Wo waren Michael Hesemann oder Peter Seewald?

Auf meine Frage, ob Röhl denn nur Aussteiger aus den Legionären und den Kirchenvolksbegehrern Nahestehende zu einem Interview bereit waren bzw. warum er  keinen Protagonisten für seinen Film gefunden habe, der sich ausschließlich positiv über Benedikt äußern könnte (aus dem Opus Dei, von seinen vielen anderen Schülern bis hin zur Generation Benedikt oder einen Michael Hesemann bzw. Peter Seewald), antwortete Röhl ausweichend und Herr Sternberg hielt stattdessen eine längere Laudatio auf das (durch mich angegriffen gefühlte) Laientum in der Kirche und die Sonderstellung des Priesters.

In der Diskussion erzählte dann der Regisseur, dass ihm Gänswein, der von dem Interview mit Röhl angetan gewesen sein soll, ihm sogar den Vorschlag gemacht hat, Benedikt selbst zu interviewen. Das habe Röhl aber halb im Trubel vergessen, halb absichtlich nicht getan, weil er ja einen Film über Benedikt drehen wollte, nicht mit ihm…

Nicht nur in diesem Detail, insgesamt entstand am Ende der Eindruck einer großen verpassten Chance: Finanzielle Mittel, tolle Archivmaterialen, ein spannendes Thema, zu dem wir bislang nur mit von Vorurteilen gegen die Tradition der Catholica gesättigten Berichten gefüttert wurden. Daraus hätte ein epochaler Film entstehen können. Stattdessen: eine Neuauflage all dessen, was wir ohnehin schon wissen, aufgehübscht mit schönen Bildern und eingängigen Melodien, die aber auch mit der Person Benedikts (dem „Mozart unter den Theologen“) nichts zu tun haben. Schade!

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7. Oktober: Sieg der Katholiken über die Muslime bei der Seeschlacht von Lepanto 1571

(David Berger) Am 7. Oktober feiert die katholische Welt den Sieg über die Muslime bei der Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1571. Der Legende nach geht er auf die wunderbare Wirkung des Rosenkranzgebetes zurück. 

In letzter Zeit wird dem Christentum immer wieder der Vorwurf gemacht, es sei so brav friedvoll und naiv konstruiert, dass es gegenüber den Dschihad-Islam immer den kürzeren ziehen müsse. Ganz gewagt wird dann sogar der Vorwurf erhoben, die christliche Verankerung Europas sei mitschuld an der Islamisierung unserer Lebensräume.

HOUELLEBECQ: WIEDERENTDECKUNG DES KATHOLIZISMUS ALS EINZIGE CHANCE GEGEN DIE ISLAMISIERUNG

Angesichts der Geschichte des christlichen Abendlandes und dem damit untrennbaren Katholizismus ein schlicht ungerechter Vorwurf, der nur den derzeitigen desaströsen Ist-Zustand der Institution „katholische Kirche“ unter Papst Franziskus zusammen mit ihrer völlig verfehlten Interpretation des Neuen Testaments in den Blick nimmt.

Eine Interpretation, die nichts weiß von großen Männern wie Marco de Aviano … Und nicht in Rechnung stellt, dass die Geschichte des abendländischen Katholizismus auch eine des dauernden Kampfes gegen die islamisierung Europas ist.

Ganz anders da der bekannte französische Romancier Michel Houellebecq, der in der bemerkenswerten Wiederkehr des traditionellen Katholizismus in Frankreich die einzige Chance sieht, der Islamisierung Paroli zu bieten.

LEPANTO UND PETERWARDEIN

Am heutigen 7. Oktober erinnert die Kirche mit dem Rosenkranzfest an gleich zwei Sternstunden dieses Kampfes: Die legendäre Seeschlacht von Lepanto (vor Patras in Griechenland), in der die zahlenmäßig völlig überlegenen muslimischen Truppen von den katholischen Flotten unter der Führung des Juan de Austria besiegt wurden. Und den Sieg der kaiserlichen Truppen unter Prinz Eugen von Syoyen in Oeterwardein in Ungarn.

Schlacht von Belgrad

„Das Rosenkranzfest wurde von Papst Pius V. (Papst 1566–1572) als Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Siege gestiftet, der damit seinen Dank für den Sieg der christlichen Flotte in der Seeschlacht von Lepanto 1571 ausdrücken wollte. Es wurde am ersten Sonntag im Oktober begangen. Schon 1573 wurde es von Papst Gregor XIII. in Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz umbenannt.

Im Jahre 1716, nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen, einem der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches, über das osmanische Reich in der Schlacht von Peterwardein in Ungarn, nahm man das Fest in den Römischen Kalender auf. Im Jahr 1913 legte man es auf den 7. Oktober fest.“ – so Wikipedia

AKTUELLER DENN JE

Wie sehr das Fest und seine Bedeutung auch für unsere Tage zumindest bestimmten Kreisen bewusst ist, zeigt, dass sich auch heute wieder Angehörige der an der Schlacht beteiligten Adelsfamilien, Fürsten und Prinzen, besonders derer von Colonna, aus ganz Europa im zum Vatikan gehörenden Palazzo della Cancelleria in der Altstadt von Rom treffen werden, um dieses Ereignisses zu gedenken.

lepanto-vorher-nachherGanz anders in Deutschland: In der Würzburger Augustinerkirche haben die Ordensbrüder nun das berühmte Hochaltarbild, das die Seeschlacht von Lepanto zeigte, schamhaft hinter einem modernen Gemälde versteckt. Damit unterwerfen sie sich dem Islam noch bevor sie jemand darum gebeten hätte.

Islam-Appeasement in Würzburg: Kirche versteckt Gemälde von der Seeschlacht bei Lepanto

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Domradio Köln: Konservative Katholiken sind eine „Art Krebszelle in der Kirche“

(David Berger) „Domradio“, der Multimediasender der Erzdiözese Köln hat ein Interview mit einem ZDF-Journalisten veröffentlicht, in dem sich unwidersprochen üble Hassreden gegen konservative Katholiken finden, die nichts anderes wollen, als angesichts des umstrittenen Pontifikats von Franziskus in der „Inneren Emigration“ katholisch zu bleiben.

Kardinal Woelki hat in den letzten Monaten immer wieder neu gezeigt, welche Gefährdungen von einer Angleichung der katholischen Lehre an den säkularen Zeitgeist und ideologische Modeerscheinungen wie den Genderwahn einhergehen.

Umso erstaunlicher ist, dass sich das nicht bis zu jenem Radiosender durchgesprochen hat, dessen „Mission“ auch in seinem Namen stattfindet, dem sog. „Dom-Radio“ mit Redaktionssitz gleich neben dem Hohen Dom zu Köln.

Kardinal Woelki war begeistert von den amerikanischen Katholiken

Das zeigt sehr deutlich ein Interview mit dem langjährigen ZDFler Klaus Prömpers, das dort soeben erschienen ist. Während Kardinal Woelki nach seiner USA-Reise begeistert vom dortigen Katholizismus berichtete, der die Identität des authentisch Katholischen in den Vordergrund rückt, geht Prömpers mit diesem hart ins Gericht – und das bis zur Hassrede gegen die dortigen Katholiken.

Indem Prömpers Franziskus zum einzigen Maßstab für das, was katholisch, erhebt und gleichzeitig den „sensus fidelium“, den frommen Glaubenssinn der Katholiken missachtet, die das Islam-Appeasement und seine Aufweichung von Glaubenssätzen sowie seine Anbiederung an Politiker wie Soros oder Merkel nicht gutheißen, zeichnet er ein einseitiges Bild der konservativen Katholiken der USA.

„Ob sie wirklich wuchern wird, werden wir erleben“

Um sich dann zu der Äußerung hinreißen zu lassen: „Es ist so eine Art innere Emigration, die die konservativen Kreise in den USA teilweise betreiben. Sie leben in ihren eigenen Pfarrgemeinden ein Leben wie zu Zeiten vor dem Konzil. Die pflegen einen Umgang miteinander, der eigentlich überlebt ist und sich absondert wie eine Art Krebszelle in der Kirche. Ob sie wirklich wuchern wird, werden wir erleben.“

Der Tradition treue Katholiken, die Kardinal Woelki so begeistert haben, werden also bei Dom-Radio mit einer Krebszelle verglichen, die man nicht wuchern lassen darf.

Das ist nicht nur illoyal dem eigenen Arbeitgeber gegenüber, sondern verstößt in gröbster Weise auch gegen Takt und Anstand, mit dem Christen untereinander und in der katholischen Kirche mit Meinungen umgehen sollten, die nur die Tradition der Kirche und das Katholischsein gewahrt wissen wollen.

Diese Aussage darf auf Dom-Radio unkommentiert nicht länger so stehen bleiben.

*

Vorschaufoto: © Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

„Respekt“: Erzbischof Gänswein über seine Begegnung mit David Berger

Nachdem mein Foto mit dem Privatsekretär des Papstes, Msgr. Georg Gänswein, v.a. in den USA enormen Wirbel ausgelöst hat, hat der Erzbischof auf Anfrage der US-amerikanischen katholischen Nachrichtenagentur CNA zu den in den sozialen Netzwerken kursierenden Gerüchten Stellung genommen.

Manchmal ist es erstaunlich, wie viel Wirbel ein einfaches Selfie auslösen kann. Nachdem ich vorgestern – bewusst die Privatheit des Artikels unterstreichend – hier auf PP ein Foto, das mein Partner mit Erzbischof Gänswein, dem Privatsekretär des Papstes, und mir in der Römischen U-Bahn aufgenommen hatte, veröffentlicht hatte, reagierte die im Stil und vermutlich auch organisatorisch eng mit der untergegangenen rechtsextremen Seite kreuz.net verbundene Internetseite gloria.tv sehr rasch:

Rechtsextremer Kreuz.net-Ton bei Gloria.tv

Im üblichen kreuz-net-Ton, der ein gutes Beispiel dafür ist, dass es krankhafte Homophobie und dazu gehörige neurotische Hassrede tatsächlich gibt, wurde über das Foto berichtet – nicht ohne in paranoide Verschwörungstheorien zu verfallen.

Diese haben v.a. in den USA die Runde gemacht – sodass die amerikanische Nachrichtenagentur CNA Msgr. Gänswein um eine Stellungnahme bot.

Diese ist bereits heute veröffentlicht worden. In dem einleitenden Text heißt es: „Große Aufregung in den Sozialen Medien, vor allem in den USA: Erzbischof Georg Gänswein soll auf einem „Selfie“ mit David Berger zu sehen sein. Was steckt dahinter? CNA Deutsch hat den Präfekten des Päpstlichen Haushaltes gefragt“

„Achtung und Takt“ statt Aufregung

thomas von aquinGleich eingangs weist Gänswein in dem Interview indirekt den Hassartikel von Gloria.tv zurück und betont, dass er mit Homosexuellen „keinerlei Berührungsängste habe“ – Für ihn sei der Katechismus der Kirche Richtschnur, der jeden Katholiken verpflichte, Homosexuellen mit „Achtung, Mitleid und Takt“ zu begegnen und sie nicht „in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen“.

Dass die katholische Nachrichtenagentur dabei das Wort Mitleid – sicher nicht ohne Einverständnis – im Titel ausblendet, scheint kein Zufall.

Aber irgendeine geplante Audienz oder ein bewusst gesetztes Signal aus dem Vatikan, wie die Verschwörungstheoretiker vermuteten, sei das nicht gewesen. Er werde nicht selten nach solchen Selfies gefragt. Und er ergänzt:

„Ich bin ja nicht Angela Merkel, die mit solch einem Selfie weitere Flüchtlingsströme auslösen könnte.“

Am Ende fügt Gänswein – nach all dem, was 2011 und 12 geschehen ist – versöhnlich hinzu:

„Es hat mich gefreut, dass er sich inzwischen beim Papa emerito Benedetto XVI. öffentlich für seine früheren infamen Unterstellungen entschuldigt hat und wünsche ihm eine gnadenreiche Weihnachtszeit.

Er ist wohl ein gestrauchelter Mann, aber offensichtlich sucht er auf den Pfad der Tugend und Wahrheit zurückzukehren. Wie könnte man einem solchem Bemühen anders als mit Respekt begegnen?“

Wer vatikanische Sprachgewohnheiten kennt, weiß, dass diese Antwort (mir) sehr sehr viel bedeutet.

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David Berger: „Hört auf die kirchliche Homo-Ehe zu fordern, die wir gar nicht wollen!“

Im Rahmen des „Synodalen Weges“, mit dem deutsche Berufskatholiken die Kirche modernisieren wollen, wünscht der katholische Jugendverband (BDKJ) auch die Einführung einer Art sakramentalen Homoehe. Eine nicht nur theologisch verfehlte, sondern auch völlig überflüssige, angesichts der Verfolgung Homosexueller in islamischen Ländern komplett anachronistische Forderung. Ein Kommentar von David Berger

Als eine „gute Entscheidung von DBK und ZdK“ bezeichnet der Bundesvorstand des BDKJ (Katholische Jugendverband) den „synodalen Weg“, mit dem die Berufskatholiken unsere  Kirche in eine strahlende  Zukunft führen wollen. Es soll zwar offen diskutiert werden, gleichzeitig wird jedoch darauf hingewiesen , dass die zu treffenden Entscheidungen verbindlich sein werden.

„Darüber hinaus müssen alle Gläubigen und Interessierten die Möglichkeit erhalten, sich zu beteiligen. Als Dachverband der katholischen Jugendverbände werden wir diesen Weg konsequent einfordern. Mit fünf Punkten, die uns besonders wichtig sind, möchten wir in den synodalen Weg starten.“

Neben den üblichen Phrasen zu einer stärkeren Beteiligung der Jugend, der Auflösung der Grenzen zwischen Laien und Priestern und der Gleichberechtigung aller Geschlechter, findet sich unter den fünf wichtigsten Punkten auch folgende Forderung:

BDKJ: „Segnet gleich-geschlechliche Paare!“

„3. Segnet gleichgeschlechtliche Paare!“

„Wir erwarten, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften als Liebesbeziehungen akzeptiert und respektiert werden. Dazu gehört nach unserem Verständnis die Möglichkeit einer Segnung für gleichgeschlechtliche Paare.“

der heilige scheinAls offen homosexueller Lebender  und gleichzeitig als Katholik aus ganzem Herzen, der zahlreiche Interviews, Artikel und ein Buch zum Verhältnis von katholischer Kirche und Homosexualität veröffentlicht hat, erlaube ich mir, zur Forderung des BDKJ Stellung zu nehmen.

Selbstverständlich ist es zu begrüßen, dass der BDKJ das Thema ohne Berührungsängste angeht. Beim Themenkreis Homosexualität und katholische Kirche handelt es sich keinesfalls nur um ein Thema, das der Kirche von außen aufgedrängt wurde. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass es ein Thema ist, das weniger von der Sache als von den Umständen her betrachtet (extrem aggressiv agierende Homoaktivisten auf der einen und homophobe Katholiban auf der anderen Seite stecken das Spektrum ab) wichtig ist.

BDKJ fordert über die Köpfe homosexueller Katholiken hinweg

Umso mehr frage ich mich natürlich, woraus der BDKJ die Legitimität schöpft, für homosexuelle Männer wie mich etwas zu fordern, um das wir nicht gebeten haben. Etwas für mich und gewiss auch manch andere einzufordern, ohne vorab zu klären, ob wir das überhaupt möchten.

Und so stellt sich für mich als Katholik eine grundsätzliche Frage: Mit welcher Autorität spricht dieser Verein im Hinblick auf die Glaubens- und Sittenlehre der Catholica? Zu beiden Lehrbereichen wird die Antwort so ausfallen, dass der BDKJ seinen Punkt 3 getrost wieder einpacken kann.

Lehramtlich ist bezüglich Homosexualität alles geklärt: Der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) fordert von den Gläubigen Takt und Respekt gegenüber Homosexuellen. Das ist das maximale Zugeständnis, das die katholische Kirche im Hinblick auf die sie konstituierende Lehre machen kann. Und was nach wie so manchem strengen Katholiken immer wieder deutlich gemacht werden muss.

„Homosexuell sein ist akzidentiell, es gehört nicht wesentlich zum Menschsein“

Gänswein-BergerErgänzend sollte man zugleich mit Erzbischof Georg Gänswein (Foto l. zusammen mit dem Autor) bemerken, dass wir durch solche sekundären Diskussionen die wesentlichen Fragen des Menschseins aus dem Auge verlieren:

„Die homosexuellen Partner sind – Ehe hin, Ehe her – auch einmal alt und stehen vor dem letzten Schritt des Lebens – und dann kommt es auf die sexuelle Orientierung nicht mehr an. Krankenschwester oder homosexuell sein ist akzidentiell, es gehört nicht wesentlich zum Menschsein. Alle Homosexuellen, Geschiedene, Atheisten und so weiter werden einmal vor Gott stehen und vor seinem Gericht“,

…so Gänswein in einer Ansprache für die Mitglieder des Bundesverfassungsgerichts in Freiburg vor einigen Monaten. Kurzum: Es gibt wahrlich wichtigere Fragen als die nach Homosexualität und Kirche!

Forderung nach kirchlicher Homoehe als Zeichen der Gleichschaltung der Kirche in Deutschland

Wozu also diese Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, die doch letztendlich darauf hinauslaufen, ein Homoehe-Sakrament in der Kirche durchzuboxen, um so der Gleichschaltung der katholischen Kirche in Deutschland bis zu ihrer Unkenntlichkeit mit der gerade aktuellen Politik einen weiteren Edelstein in die schon vor vielen Jahren aufgesetzten und reichlich bunt geschmückte Vorhof-Krone zu applizieren?

Zudem soll mir keiner dieser Aktivisten erzählen, es gehe ihm doch um den Segen Gottes, den man auch homosexuellen Männern nicht verweigern dürfe. Wer diesen Segen haben möchte, bekommt ihn längst. Jeden Sonntag knien mein Partner und ich am Schluss der Messe mit den anderen Gläubigen nieder, um den Segen des Priesters zu empfangen.

Selbst in streng katholischen Gemeinden wurden wir niemals von diesem Ritus ausgeschlossen. Denn für den gläubigen Katholiken ist klar, dass uns dieser Segen´ aufgrund der Allmacht Gottes auch noch die kleinsten Ecken unseres Menschseins und damit auch unserer Beziehung zueinander erreicht…

Nein, liebe BDKJler, Euch geht es gar nicht nicht um den Segen Gottes oder um Homosexuelle!

Nein, liebe BDKJler, Euch geht es hier nicht um den Segen Gottes! Ihr missbraucht ihn und die Vermittlerrolle der Kirche – gerade im Herzen der Kirche, dem sakramentalen Leben – um Eure (kirchen-)politischen Forderungen durchzusetzen und die Kirche weiter einer säkularen Gesellschaft und einer für das Christentum in Europa verhängnisvollen Politik anzugleichen.

Wesen und Sinn des Sakramentes der Ehe scheinen Euch – so wie Ihr mich und viele andere homosexuelle Katholiken für Eure Agenda missbraucht – dabei komplett entgangen zu sein. All dies zeigt: Ihr seid vollkommen desinteressiert daran, dass zahllose von der Lehre überzeugte Katholiken nicht wollen, was Ihr in ihrem Namen einfordert.

Wenn es Euch wirklich um Homosexuelle ginge, hättet Ihr ein ganz anderes Aufgabenfeld!

Deshalb zum Schluss meine Bitte an Euch: Setzt Euch weiterhin im Sinne der christlichen Nächstenliebe für Toleranz gegenüber homosexuellen Menschen ein, besonders dort, wo sie aufgrund religiöser Verblendung nach wie vor wegen ihrer Veranlagung verfolgt oder gar mit dem Tod bedroht oder gar bestraft werden!

Aber zerstört um einer aufgezwungenen „Liebesgabe“ der Segnung Homosexueller nicht eine der Grundfesten des Katholizismus! Gerade im Interesse homosexueller Männer werden wir diesen integralen Katholizismus in einem Europa, in dem der homohassende Islam sich immer mehr verbreitet, in den kommenden Jahrzehnten noch dringend benötigen.

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Foto: ©  Kurt Löwenstein Educational Center International Team from Germany (qe07 (9)) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

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Eurabia oder Abendland?

Europa steht am Scheideweg: Wird es sich unter Politikern wie Merkel und Macron weiterhin in rasantem Tempo in Eurabia verwandeln? Oder wird es sich auf die Grundlagen des jüdisch-christlichen Abendlandes zurückbesinnen und diese wehrhaft verteidigen

Tertium non datur! Einen dritten Weg kann es nicht geben

Es geht um nichts weniger als um das Überleben des jüdisch-christlichen Abendlandes und der „Freiheit der Christenmenschen“ (Luther).

Ein ungewöhnlicher Aufruf des Chefredakteurs von „Philosophia Perennis“ aus dem niederrheinischen Marienheiligtum Kevelaer.

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„Sacra Colonia“: Ein Abend im „heiligen Köln“

kupfergasse prozession(David Berger) Mehr als tausend Gläubige haben am gestrigen Sonntagabend in einer feierlichen Lichterprozession das Gnadenbild der „Schwarzen Muttergottes“ durch die Straßen Kölns begleitet. Zuvor hatte der Kölner Kardinal Rainer M. Woelki in einer Aufsehen erregenden Predigt davor gewarnt, die Kirche dem Zeitgeist angleichen zu wollen. Eine klare Absage erteilte er den Forderungen nach einem Priestertum der Frau.

„Der Dom ist das Haupt und das Marienheiligtum in der Kölner Kupfergasse das Herz unserer Stadt“, soll der weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannte Kölner Kardinal Josef Frings gesagt haben.

Und in der Tat ist diese Kirche und die dazugehörige Gemeinde etwas ganz Außergewöhnliches. Schon wenn man auf der Straße am Eingangstor vorbei läuft, fällt einem eine in Stein gemeißelte Botschaft auf: „Gehe nicht vorüber, ohne ein „Ave“ gesprochen zu haben“ – und zahllose Gläubige haben in den letzten Jahrhunderten diese Botschaft befolgt. Zu jeder Stunde des Tages sind die Bänke vor dem Gnadenbild der „Schwarzen Muttergottes“ dicht mit stillen Betern gefüllt, hunderte an Opferkerzen brennen rund um die Gnadenkapelle.

Den Blick ganz auf Gott, auf das Heilige gerichtet

Bis dann wieder einer der zahlreichen, feierlichen Gottesdienste im großen Kirchenraum beginnt, der selbst an ganz normalen Wochentagen gut gefüllt ist. Vor dem Beichtstuhl warten Gläubige, um dort ihre Sünden zu beichten, am überdimensionalen Altar wird ausschließlich „ad Deum“ (oder mit dem Rücken zum Volk und dem Blick zu Gott) zelebriert, der Priester umgeben von einer großen Schar ausschließlich männlicher Ministranten.

Der Orgel gelingt es fast nie die zahllosen Kehlen zu übertrumpfen, die voller Inbrunst die gregorianischen Gesänge auf Latein ebenso mitsingen wie viele traditionelle Kirchenlieder oder die bekannte Schubertmesse.

Multikultureller als jede Antifa-Demo gegen „Rassismus“

Wer nun vorurteilsbeladen eine Gemeinde aus „alten weißen Cis-Männern“ erwartet hätte, sieht sich schnell getäuscht. Keine linksextreme Demo gegen „Rassismus“ dürfte ein solch mutlikulturelles Publikum vorzuweisen haben, wie es sich hier tagtäglich einfindet:

woelki kupfergasse altarAfrikanische und pakistanische Männer und Frauen, Paare, Familien, indische Nonnen und Christen aus arabischen Ländern, die vor der dortigen Christenverfolgung geflohen sind; alte Kölner Damen und junge Studenten, Künstler der Domstadt und kinderreiche Familien aus dem Umland zeigen hier, dass Multikulturalität nicht gleichgeschaltete Monokultur bedeuten muss, sondern innerhalb des übergreifenden Rahmens des Katholizismus tatsächlich eine enorme Bereicherung darstellen kann.

All das war gestern Abend besonders intensiv erlebbar. Die nur einen kurzen Fußweg vom Kölner Dom entfernte Kirche war schon eine Stunde bevor das Pontifikalamt zum Fest Mariä Geburt und zum Abschluss der feierlichen Wallfahrtsoktav begann, maßlos überfüllt, sodass die den Rosenkranz betenden und singenden Gläubigen dicht gedrängt auch den Innenhof vor der Kirche und die Gänge des Kirchenschiffs füllten. Und so einen reibungsfreien Einzug des Zelebranten Kardinal Woelki und der zahlreichen Ministranten und assistierenden Geistlichen zu einer fast sportlichen Herausforderung werden ließen.

Die Kirche: Christus gehorsam, nicht dem Zeitgeist!

Über eine gute Stunde hielten die Gläubigen im Stehen und Knien auf dem Steinboden der Kirche während des in lateinischer Sprache zelebrierten Hochamtes aus. Als Kardinal Woelki predigte, war die Stimmung so konzentriert, dass man selbst innerhalb der Menschenmenge eine Stecknadel hätte fallen hören. Und das nicht von ungefähr:

Für viele Gläubige war es das erste mal, dass sie einen “neuen Woelki“ erlebten: Kein Wort über die Tagespolitik, stattdessen eine tiefsinnige Betrachtung über die Gottesmutter und Jungfrau Maria: Ihren Gehorsam und das Wunder der göttlichen Gnade, das diesen Gehorsam erst ermöglichte. Über das nicht von Menschen Machbare, das Geschenkte. Die Tatsache, dass Gott sich uns, wie Maria im Augenblick ihrer Empfängnis schenken will, wir ihm unser Herz wie Maria offen halten sollen.

In diesem Sinne stellte er Maria den Gläubigen als das „Urbild der Kirche“ vor Augen, einer Kirche, die sich nicht selbst erfinden kann, sondern wie Maria ihrem Herrn gegenüber gehorsam zu sein hat: „Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort!“

Die katholische Kirche kann kein Priestertum der Frau einführen

Daher erübrigten sich alle Versuche, die Kirche an die „Moderne“, an unsere Wünsche anzupassen, wie das viele derzeit gerade in Deutschland versuchten. In diesem Zusammenhang positionierte sich der Kardinal unmissverständlich und klar gegen das Priesteramt für Frauen:

Papst Johannes Paul II habe dieses endgültig und mit der Kraft seiner päpstlichen Unfehlbarkeit für unmöglich erklärt. Nicht weil es ihm nicht ins Konzept passte, sondern weil die Kirche hier schlicht auf Christus selbst hören muss. Ein Priestertum der Frau wird es in der katholischen Kirche nie geben! Non possumus!

Die Kirche müsse hier wieder unmissverständlich Klartext reden, auch wenn es nicht immer leicht und für viele Ohren schwer erträglich sei. Das gelte auch dort, wo es um die Einzigartigkeit der Catholica geht.

Die sakramental verfasste katholische Kirche kann eben nicht auf eine Stufe mit den kirchlichen Gemeinschaften“ der Protestanten gestellt werden.

Christen in Deutschland müssen wieder lernen in den Widerstand zu gehen

Überhaupt sollten die Christen wieder stärker lernen, in den Widerstand auch gegen gefährliche Tendenzen in der Gesellschaft zu gehen. Dass kurz danach um den Erhalt des christlichen Abendlandes gebetet wurde, war sicher kein Zufall. Und den Gläubigen fiel der unmissverständliche Kontrast zu machen früheren Äußerungen des Kardinals überdeutlich und wohltuend ins Auge.

So konnte es auch der bei den Gläubigen besonders beliebte Pfarrer des Marienheiligtums, Msgr. Thomas Vollmer, nicht lassen, sich kurz vor dem Schlusslied am Ende der Feierlichkeiten vor dem Portal der Kirche ausdrücklich bei Kardinal Woelki für seine klaren Worte, die den Gläubigen aus dem Herzen gesprochen haben, herzlich zu bedanken.

Eindrucksvolles Lebenszeichen des christlichen Abendlandes

Im Anschluss an das Pontifikalamt wurde das Gnadenbild in einer feierlichen Lichterprozession durch die Straßen der Kölner Innenstadt getragen.

Die Zahl der Gläubigen, die daran teilnahmen, erhöhte sich hier noch einmal deutlich, sodass gut tausend Gläubige auf den Straßen Kölns ein eindrucksvolles Zeichen des Glaubens und für ein christliches Abendland setzen konnten. „Das ist das heilige Köln“ rief mir nach den Feierlichkeiten eine Kollegin und PP-Leserin begeistert zu.

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Kardinal Woelki warnt vor Kirchenspaltung durch zu viele Neuerungen

(David Berger) In einem Interview mit der Kölner Kirchenzeitung hat der der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vor dem Experiment des „Synodalen Wegs“ gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass die kirchliche Glaubenslehre verwässert wird und so eine Kirchenspaltung drohe.

Wer den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nur von seinen politischen Statements und der umstrittenen Flüchtlingsboot-Aktion von vor einigen Jahren her beurteilt, der kommt zu einem einseitigen Bild des Kardinals. Gerade seine theologischen und kirchenpolitischen Äußerungen der jüngsten Zeit zeigen, dass er sich der Fußstapfen, die sein Vorgänger hinterlassen hat, bewusst ist.

Kardinal Woelki warnt davor, „eine neue Kirche zu erfinden“

Dies fiel aufmerksamen Beobachtern der katholischen Kirche bereits im vergangenen Februar auf, als die US-amerikanische Nachrichtenagentur CNA ein Interview mit dem Kölner Kardinal veröffentlichte, in dem man stellenweise glaubte, seinen Lehrer und Förderer Kardinal Meisner zu hören.

Woelki warnt davor, eine neue Kirche nach dem Geschmack des Zeitgeistes, aber fernab der Botschaft Jesu und der Tradition der Kirche zu erfinden. Die Abschaffung des Zölibats oder die Weihe von Frauen zu Priestern bringe nicht die Lösung der Kirchenkrise.

Es sei „der Glaube der Kirche, der weiterhin Maßstab bleibt, so wie er uns eben auch von Johannes Paul II. in seinem Katechismus vorgelegt worden ist“.

Das Christentum muss eine Art „alternative Kultur“ bilden

Den Christen müsse bewusst werden, dass sie „so etwas wie eine alternative Kultur zu bilden haben, die sich ausrichten muss alleine an den Maßstäben des Evangeliums und am Willen Jesu Christi“. Ein Anliegen, das Papst Benedikt – sehr zum Ärger der deutschen Mainstreampresse – nie müde wurde, vorzubringen.

Nun hat sich der Erzbischof, der einst an der römischen Elite-Universität des Opus Dei studierte, in der „Kölner Kirchenzeitung“ auch zu dem vor allem von seinem Münchner Mitbruder Kardinal Marx propagierten „Synodalen Weg“ in Deutschland geäußert.

Diese Kampagne zieht es in Betracht, immerwährende Glaubenswahrheiten (Sakramente) moralische Grundsätze (Unauflöslichkeit der Ehe, Homosexualität) und bewährte Regeln (Zölibat der Priester) notfalls im Alleingang in der Weltkirche umzustülpen. Was dem Kölner Kardinal offensichtlich starke Bauchschmerzen bereitet: „Ich glaube, dass der Weg, wie er gegenwärtig in Deutschland angestrebt wird, große Gefahren in sich birgt – vor allem mit Blick auf eine Spaltung innerhalb der deutschen Kirche.“

Nicht die Gemeinschaft der Kirche aufs Spiel setzen

Nicht umsonst hätte der Papst vor kurzem die deutschen Katholiken gemahnt, den Weg der Einheit mit Rom nicht zu verlassen.

Wie wichtig dieses Anliegen ist, hat Woelki während seiner USA-Reise und den in diesem Zusammenhang stattgefundenen Begegnungen und Gesprächen mit amerikanischen Katholiken ganz besonders gespürt:

Man habe dort die Sorge, „dass uns der ‚synodale Weg‘ auf einen deutschen Sonderweg führt, dass wir schlimmstenfalls sogar die Gemeinschaft mit der Universalkirche aufs Spiel setzen und zu einer deutschen Nationalkirche werden“. Die Katholiken der USA könnten nicht verstehen, „dass wir in Deutschland bereit scheinen, das uns anvertraute Glaubensgut mutwillig zu verändern, weil es lautstark von uns gefordert wird“.

Insider der Erzdiözese gehen davon aus, dass die zunehmenden glücklichen, gut katholischen und in die Zukunft weisenden Aussagen des Erzbischofs auch mit der Ernennung von Msgr. Dr. Markus Hofmann zu seinem engsten Mitarbeiter zusammenhängen; einem ebenso frommen wie klugen Priester.

Köln als treuster Tochter des Heiligen Stuhles

Auf der Seite des Erzbistums lesen wir: „Monsignore Dr. Markus Hofmann ist seit dem 1. Mai 2018 Generalvikar des Erzbischofs von Köln. In dieser Funktion ist er das „alter ego“ des Diözesanbischofs und dessen Stellvertreter für die Verwaltung des Bistums. Der Generalvikar handelt in diesem Bereich an Stelle des Bischofs und mit gleicher Vollmacht wie der Bischof selbst.“

Wer Woelki in letzter Zeit zuhört, der hat nicht nur den Verdacht, dass sein Vorgänger stolz auf ihn wäre, sondern dass Köln weiterhin mit der Tradition „semper sedis Apostolicae fidelis filia: des Apostolischen Stuhles treueste Tochter“ genannt werden kann.

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Foto: © Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

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Warum ich Papst Benedikt XVI „reuigen Herzens“ um Verzeihung gebeten habe

(David Berger) Mein neues Buch über Leben und Denken des hl. Thomas von Aquin ist „Papst Benedikt reuigen Herzens gewidmet“. Viele der Leser haben mir mit der Frage geschrieben, was es mit dieser sehr speziellen Widmung auf sich habe. Daher hier noch einmal ein Text, den ich im August 2016 verfasst habe.

widmung david berger papst

Anlässlich der Veröffentlichung eines Interviewbuches mit Papst Benedikt XVI. durch Peter Seewald hatte mich im August 2016 ein Journalist einer großen Zeitung vor einigen Tagen angefragt, ob ich „mein Outing von Papst Benedikt XVI“, das ich damals „im ZDF und Stern-TV im Sommer 2012 gewagt habe“, nicht in einem umfangreicheren Interview wiederholen möchte.

Ich habe ihm – ohne nur eine Sekunde zu überlegen – eine klare Absage erteilt. Warum?

Auf zweifelhafte Gerüchte und eine fatale Ideologie gestützt

Zum einen war das, was ich damals beim ZDF von mir gab, kein echtes „Outing“. Ich hatte immer wieder betont, dass ich nicht weiß, was in den Schlafzimmern von Ratzinger bzw. Papst Benedikt XVI vorgehe, sogar in einem Nebensatz angemerkt, dass ich davon ausgehe, dass der Papst gar keinen Sex hatte bzw. das Zölibat streng eingehalten hat.

Aber eben fatalerweise auch über Gerüchte gesprochen, die im Vatikan kursierten, in der Zeit als ich für den Vatikan tätig war. Und mich daneben auf zweifelhafte Theorien gestützt, nach denen Männer, die sich kritisch zur Gay-Szene äußern, angeblich häufig ungeoutet schwul sind und damit große psychische Probleme haben.

Italienische Zeitungen greifen die dummen Aussagen begierig auf

Die diesbezügliche Aussage ergab sich in den Vorgesprächen mit den jeweiligen Redakteuren der TV-Sendungen, die mich danach fragten. Und dann sehr schnell feststellten: „Das ist ja ein heißes Ding“.

In den weiteren Vorgesprächen fiel dann die Aussage: „In den Einspielerfilm können wir das nicht hineinnehmen, aber das Gespräch in der Sendung ist live – da passt das perfekt hin. Das kann dann keiner mehr verhindern.“

Die Zeitungen, vor allem in Italien, haben meine nur halb verstandenen Aussagen dennoch begierig aufgegriffen und daraus Schlagzeilen gemacht.

Inzwischen ist  mir bekannt, dass Benedikt diese Aussagen erreichten und ihm schweren Schmerz zugefügt haben. Zugleich weiß ich um seine hohe Sensibilität, auch dass er mir zuvor mehrmals über sein Umfeld schätzende Worte zu meinem theologischen Arbeiten hat ausrichten lassen.

Wie ein undankbarer, untreuer Sohn

Nach den Jahren, die inzwischen vergangen sind, komme ich mir immer mehr wie ein undankbarer, untreuer Sohn vor. Und es tut es mir leid, dass ich das Gesagte nicht mehr einfangen und zurückholen kann. Dass ich nur mit zerknirschtem Herzen und gesenktem Haupt sagen kann, dass mir meine Worte von damals aufrichtig leid tun.

Gerade vor dem Hintergrund der Tragödie des derzeitigen Pontifikates von Papst Franziskus, der das Papstamt schwer beschädigt, die Kirche unter seinen immer neuen dogmatischen Deviationen schwer leiden lässt, die Welt mit seinem zeitgeistigen Islam-Appeasement in einen gefährlichen Irrweg treibt, erscheint Papst Benedikt XVI als die große Lichtgestalt auf dem Petersthron. Als der Papst einer Catholica, die noch um ihre Tradition und Identität weiß.

Als der authentische Repräsentant einer Catholica, die jenes Herz Europas ist, das sie so dringend bräuchte, um über der derzeitigen Völkerwanderung und damit verbundenen Islamisierung nicht in ihrem Kulturrelativismus zusammenzubrechen.

Heiliger Vater, ich bitte Sie aufrecht und mit zerknirschtem Herzen um Entschuldigung!

Er ist der Papst, der durch seine Gelehrsamkeit, seine liturgischen Reformen im Sinne der traditionellen Liturgie und die Milde, die er ausstrahlte, zeigen konnte: Die katholische Kirche ist tatsächlich der die Zeiten und Moden überdauernde Hort des Wahren, Schönen und Guten.

Mich dagegen haben bei der „Outing“-Sache Zeitgeistigkeit, menschliche Schwäche und falscher Ehrgeiz verbunden mit Eitelkeit geleitet: In diesem Sinne, heiliger Vater, Papst Benedikt XVI, bitte ich Sie aufrecht und mit zerknirschtem Herzen um Entschuldigung!

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Postscriptum:

Die Kritik an Franziskus wird in dem Text nur am Rande erwähnt, da der Kontrast zwischen den beiden Pontifikaten mir erst die Größe Benedikts immer mehr bewusst gemacht hat.

Und  die kritisch angemerkten Punkte sind keine Fisimatenten von mir. Ein Journalist wie Alexander Kissler, der kaum im Ruf steht ein Kirchenkritiker zu sein, hat zu einer Kritik finden müssen, die noch tragischer vernichtend  ist als das von mir hier Gesagte: „Wie der Papst seiner Kirche schadet“

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(c) Foto: By Rvin88 (Own work) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons